Jahresrückblick – Aktivitäten 2022 in der Kreuzkirchengemeinde / Diakonisches Zentrum Liepāja

Einleitend

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. In der Kreuzkirche und im Diakonischem Zentrum Liepāja konnte nach den coronabedingten Einschränkungen endlich vieles wieder stattfinden; die aus 95 Gemeindemitgliedern bestehende Gemeinde setzt die von Pfarrer Martin Urdze begonnene Arbeit unbeirrt fort. Einer seiner Impulse kommt besonders zum Tragen: das Übernehmen von Mitverantwortung für ein gelingendes Gemeindeleben. Nach wie vor ist die Pfarrstelle unbesetzt. Karina Krievina als Leiterin des diakonischen Zentrums und mit ihr ein kleines Team organisieren sowohl die täglichen Abläufe in der Gemeinde, als auch Gottesdienste, Projekte und andere Veranstaltungen.

Die Rechtsstreitigkeiten mit der lettischen Inlandskirche (LELB) gehen weiter. In diesem Jahr gab es einen Erfolg: Das oberste Gericht Lettlands beschied, dass die Bezeichnung Kreuzkirchengemeinde rechtmäßig ist und nicht aberkannt wird, wie von LELB gefordert.

Der nächste Gerichtstermin ist am 14.02.2023, an dem über die Räumlichkeiten der Kirche und des Zentrums verhandelt wird. Diese beansprucht LELB für sich. Auf dem Hintergrund des ungewissen Ausgangs werden seitens der Gemeinde dringend erforderliche Investitionen, wie z.B. die Reparatur des Kirchendachs oder auch die Instandsetzung des defekten Lifts, vorerst ausgesetzt. Die inhaltliche Arbeit ist davon unbeeinträchtigt.


Aktivitäten 2022

Gottesdienste

Die Vernetzung der Gemeinde über Zoom ist längst zur Selbstverständlichkeit geworden; drei der wöchentlichen Sonntagsgottesdienste fanden auf diesem Weg statt -meist in Eigenregie, manchmal auch mit einem Gastprediger / einer Gastpredigerin. Jeden Sonntagnachmittag fand eine Andacht mit Agapemahl in der Kirche statt. 1 x im Monat wurde ein Präsenzgottesdienst organisiert, ebenfalls mit aushelfenden Pfarrern / Pfarrerinnen.

Auch in Ilgi (große Senioren -und Behinderteneinrichtung in einem Vorort von Liepaja) fanden in diesem Jahr mehrmals Gottesdienste mit einer Teilnehmerzahl von ca 40 Menschen statt. Ein kleines Team aus der Gemeinde, bestehend aus Lektorinnen und Musikern, sorgt für dieses geistliche Angebot vor Ort.

Gada atskats - Dievkalpojumi 1
Gada atskats - Dievkalpojumi 2

Ein wenig zu kurz gekommen ist in den vergangenen Monaten die Betreuung des Altenheims Ganibu iela in Liepaja. Die Menschen sind aber mit im Blick und im kommenden Jahr sollen auch dort wieder seelsorgerliche Angebote gemacht werden.

Reguläre Gruppen

Im diakonischen Zentrum kommen weiterhin verschiedene Gruppen zusammen, wie z.B. die anonymen Alkoholiker, der Seniorenkreis, der Bibelgesprächskreis, Menschen mit seelischen /kognitiven und körperlichen Einschränkungen. Die Gruppe der Rollstuhlfahrer*innen hat sich in diesem Jahr mit Unterstützung der Gemeinde zu einem eigenen Verein zusammengeschlossen und setzt sich für mehr Barrierefreiheit in der Stadt ein.

Gada atskats - Regulārās grupas 1
Gada atskats - Regulāŗās grupas 2

Jede Woche trifft sich die Gruppe „Seelenanker“, um Menschen mit psychischen, aber auch körperlichen Problemen Halt zu geben. Ein zentrales Thema war die Anleitung zur Stressbewältigung. Im Anschluss gibt es ein gemeinsames Mittagessen.

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In der Kleiderkammer gibt es ehrenamtliche Verstärkung, so dass diese nun an drei Tagen die Woche geöffnet ist.

Jede Woche trifft sich auch der Gemeindevorstand zu Andacht und Arbeitsbesprechung.

Der starke Preisanstieg für Holz in diesem Jahr stellt die Gemeinde vor eine neue Herausforderung, da alle Räumlichkeiten mit Holz beheizt werden. Für die erhöhten Stromkosten gab es eine Kompensation vom lettischen Staat.

Projekte

In diesem Jahr wurden auch zwei geförderte Maßnahmen umgesetzt:

Die von der Stadt Liepaja unterstützte „Werkstatt der Talente 2022“ und das Projekt „Dzirkstele“ (kleine Flamme) von der Aktion Mensch.

Die Zielgruppe für die „Werkstatt der Talente“ waren Menschen mit besonderem Hilfsbedarf, wie z.B. ältere Arbeitslose und isolierte Rentner*innen. Es gab eine Reihe von kreativen Angeboten: Gestaltung mit Mosaiksteinen, Weben und Kunsttherapie. Ebenso fand eine Reha-Sportgruppe statt. Miteingebunden wurden hier auch Geflüchtete aus der Ukraine, um ihnen ein wenig Ablenkung und Gemeinschaft zu ermöglichen.

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Gada atskats - Projekti 2

Beim zweiten Projekt geht es um eine Anleitung zur Stressbewältigung. Mit verschiedenen Methoden über das Malen, Düften und Musik gab es viel Raum zur Selbsterfahrung.

Einzelbetreuung

Die Probleme der eh schon hilfsbedürftigen Menschen haben in diesem Jahr zugenommen. Das macht sich sowohl auf der materiellen Ebene (manch einer spart jetzt auch an der Busfahrkarte zur Diakonie), als auch psychisch bemerkbar.

Seit Jahren werden einzelne Menschen, die nicht mehr in den normalen Bezügen zurechtkommen, unterstützt. Karina Krievina beschreibt das so: „Besondere Menschen brauchen besondere Sorge.“

Dazu gehört auch ein ehemaliger Pfarrer und Dichter, der psychisch erkrankt ist. – In den kommenden Wochen wird sein Gedichtband erscheinen.

Weitere Aktivitäten

In diesem Frühjahr fand in Liepaja ein Tag der offenen Kirchen statt. Auch die Kreuzkirchengemeinde öffnete ihre Türen. Den ganzen Tag fand ein buntes Programm mit Musik und Lesungen statt. Im Garten neben der Kirche gab es für die Besucher Mittagessen. Den ganzen Tag gingen Menschen ein und aus. Es gab auch viel Besuch von anderen Gemeinden.

In diesem Herbst konnte endlich wieder das traditionelle Apfelfest der Gemeinde stattfinden. Es war etwas weniger gut besucht als in früheren Jahren; dafür gab es reichlich Äpfel und Marmelade, anderes Obst und Gemüse sowie eine Lotterie, eine Versteigerung und weitere Attraktionen.

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Gada atskats - Ābolu svētki

In den letzten Wochen des Jahres gilt eine besondere Aktion den Menschen in der Ukraine: Es werden Handschuhe und Socken gestrickt, gefilzt, gesammelt und über ein engagiertes Gemeindemitglied in die Ukraine gebracht.

Gada atskats: Zeķes Ukrainai